Vom Schwein zur Wurst

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Achtung: In dem Blogartikel wird ein totes Schwein gezeigt.

Der Verzehr von Fleisch geht in der heutigen Zeit fast immer mit der Diskussion einher, ob man noch Fleisch essen sollte oder nicht? Wenn ja, welche Tiere essen wir, wieviel Fleisch ist gesund, wie war die Haltungsform der Tiere, wie und wo wurden sie geschlachtet, was darf gutes Fleisch kosten und ist der Konsum von Fleisch für den Klimaschutz oder aus ethischen Gründen überhaupt noch vertretbar? Entscheidet man sich, aus welchen Gründen auch immer, für eine vegetarische Ernährung, ist der Schritt hin zur veganen Lebensweise oft nicht mehr weit.

 

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg stellt sich dieser Diskussion und führt einmal im Jahr die Veranstaltung „Vom Schwein zur Wurst“ durch. Hier kann sich ein interessiertes Publikum über das Thema Tierhaltung und Fleischverarbeitung früher und heute informieren.

Buntes Bentheimer Schwein, eine vom aussterben bedrohte Haustierrasse. Foto: Kerstin Bittner
Ferkel vom bunten Bentheimer Schwein, eine vom aussterben bedrohte Haustierrasse. Foto: Kerstin Bittner

 

In den historischen Ställen des Freilichtumsums am Kiekeberg wird das “Bunte Bentheimer Schwein”, eine vom Aussterben bedrohte Haustierrasse, artgerecht gehalten.

Vor den Augen der Besucherinnen und Besucher zerlegt ein Metzgermeister fachgerecht ein vor kurzem geschlachtetes Schwein und erklärt, wie die Teile vom Schwein heißen, wofür sie verwendet werden und gibt so einen umfassenden Einblick in das Fleischerhandwerk. Geduldig beantwortet er alle Fragen – auch die kritischen.

Schweinefüße eines geschlachteten Schweins am Haken. Foto: Kerstin Bittner
Metzger zeigt, wie ein Schwein zerglegt wird. Foto: Kerstin Bittner
Jemand beobachtet einen Metzger mit dem Handy. Foto: Kerstin Bittner

 

Nach der Zerlegung des Tieres erfolgt direkt die Weiterverarbeitung von einem Teil des Fleisches: Es wird zerkleinert, gewürzt und in Naturdärme abgefüllt. So entstehen vor den Augen des Publikums Bratwürste, die dann nach dem Braten vor Ort verköstigt werden dürfen.

Wurstbrät wird einen Naturdarm gefüllt. Foto: Kerstin Bittner

 

Früher wurde nur selten geschlachtet und frisches Fleisch verzehrt. Daher musste das Fleisch haltbar gemacht werden. Es wurde gepökelt, geräuchert oder eingelegt. Bei der Veranstaltung “Vom Schwein zur Wurst” zeigen Darstellende der “Gelebten Geschichte”, wie das Fleisch vom eben zerlegten Schwein zusammen mit Grütze (grob zerkleinerte Getreidekörner), Salz und verschiedenen Gewürzen zu einem Brät vermengt und dann auf dem offenen Feuer zu Grützwurst gegart wird.

 

Fleischprodukte von den “Bunten Bentheimer Schweinen” kann man neben Obst, Gemüse und Backwaren und weiteren lokalen Produkten ganzjährig im museumseigenen Hofladen erwerben.

Kleiner Junge mit einem Ferkel im Stall. Foto: Kerstin Bittner

Über das Jahr verteilt finden im Freilichtmuseum am Kiekeberg und seinen Außenstellen zahlreiche spannende Veranstaltungen statt. 

Einen Kalender mit allen Events finden Sie hier: Veranstaltungen im Freilichtmuseum am Kiekeberg.

Danke für diesen Auftrag und die spannenden Einblicke.