Seit Anfang des Jahres ist der Turm der Kirchenruine St. Nikolai nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder öffentlich zugänglich.
Ein Besuch der Aussichtsplattform stand schon länger ganz oben auf meiner Hamburg-To-Do-Liste und wurde jetzt, an einem der Tage mit Abendöffnung, in die Tat umgesetzt.
Sanft fährt der gläserne Lift bis auf eine Höhe von 76 m und sofort eröffnet sich ein grandioser Panoramablick über die Hansestadt. Ich war ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang oben, so konnte ich noch bei Tageslicht den Blick über die Dächer der Stadt schweifen lassen, bevor dann im Westen, hinter der St. Michaelis Kirche, die Sonne glutrot verschwand.
Besonders stimmungsvoll wird es, wenn überall in der Stadt die Lampen angehen und Hamburg in ein schier unendliches Lichtermeer verzaubert wird.
Die Kirche St. Nikolai hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Nach dem großen Brand von 1842 wurde die ehemals barocke Kirche im gotischen Stil wieder aufgebaut. Im Juli 1943 wurde sie dann bei den Luftangriffen der Alliierten im Rahmen der „Operation Gomorrha“ erneut schwer beschädigt und nicht wieder errichtet. Als Mahnmal St. Nikolai ist die Ruine „den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945“ gewidmet. Die öffentlich und kostenlos zugängliche Freifläche, ein Dokumentationszentrum und ein Museum informieren über die Geschichte der Kirche und erinnern an die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Der Panoramalift fährt den Besucher täglich ab 10 Uhr auf die Aussichtsplattform in 76 m Höhe. Im Sommer ist der Turm an ausgewählten Tagen abends bis 21:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro. Weitere Informationen: Mahnmal St. Nikolai