Helgoland | KegelRobben

Ein schon langgehegter Traum geht heute in Erfüllung. Ich besuche die Helgoländer Düne, um die jungen Kegelrobben zu beobachten.

Los geht es früh morgens ab Büsum mit einer kleinen Maschine der OFD (Ostfriesische-Flug-Dienst GmbH). Bei unserer Ankunft liegt das kleine Flugfeld noch im Dunkeln. Es ist frostig kalt, aber das Orange am Horizont lässt schon einen sonnigen Tag erahnen. Dann geht es los: Einchecken, Gepäck wiegen und noch mal tief durchatmen. Mit dem Sonnenaufgang im Rücken fliegen wir bei Ebbe über das Wattenmeer. Nach wenigen Flugminuten zeichnet sich Deutschlands einzige Hochseeinsel schon am Horizont ab. 20 Minuten später landen wir ganz sanft auf der Helgoländer Düne. Das Begrüßungskomitee ist standesgemäß: es beäugen uns schon am Flugplatz zwei vorwitzige Kegelrobben.

Sofort ziehen einen die Robben von Helgoland in ihren Bann. Nimmt man sich genügend Zeit, um die Tiere zu beobachten, wird man mit tollen Momenten belohnt. Die Tiere kuscheln gemütlich im Sand, kratzen sich an der Nase, gähnen schläfrig oder scheinen einem zuzuwinken.

An diesem sonnigen Tag haben sich zahlreiche Menschen auf der Helgoländer Düne eingefunden, um die Kegelrobben zu beobachten und zu fotografieren. Auch wenn die Tiere ganz entspannt am Strand liegen, sollte immer ein Sicherheitsabstand von mind. 30m eingehalten werden. Leider halten sich nicht alle Besucher an diese Regel – und ich muss zugeben, manchmal ist es wirklich schwierig, da die Tiere mitten auf dem Strandweg liegen und trotz ihrer Größe gut getarnt sind. Aber Vorsicht ist geboten, denn so niedlich sie auch aussehen, es sind Wildtiere und selbst die Jungen wissen ihre kleinen Zähnchen schon gut einzusetzen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Wie man sich richtig verhält, darüber informiert ein Flyer der Kurverwaltung Helgoland.

Einige Mitarbeiterinnen vom Verein Jordsand waren an diesem Tag auf der Düne unterwegs, um die Besucher an diesen Mindestabstand zu erinnern und vor allem, um ausführlich die zahlreichen Fragen der Gäste zu beantworten, denn Wissensvermittlung ist doch immer noch der beste Naturschutz.

(Foto: Britta Loose-Buhr)

Von November bis Januar kommen auf der Helgoländer Düne die Kegelrobbenbabys zur Welt. Sie sind mit einem hellen, dichten Fell vor Wind und Kälte geschützt und werden während ihrer ersten 3 Lebenswochen von der fetthaltigen Muttermilch genährt. Nach der Entwöhnung zehren sie noch einige Zeit von ihren Fettreserven, wechseln ihr Fell und schwimmen dann ins Meer, um instinktiv selbstständig zu fressen. Sobald das Jungtier entwöhnt ist, ist die Mutter schon wieder empfängnisbereit. Wir konnten gut beobachten, wie die Bullen neben den Müttern mit ihren Jungtieren schon wieder mehr oder weniger geduldig auf ihre Chance warteten. Und tatsächlich konnten wir eine Paarung beobachten. So sind wir hoffnungsvoll, dass auch im nächsten Winter wieder zahlreiche Kegelrobbenbabys auf Helgoland das Licht der Welt erblicken werden.